Das Expo.02 Kreuz auf dem Säntis

Die Entstehung des Expo.02 Kreuzes

Paul Roduner, damals Gemeindediakon von Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Zürich-Altstetten, lancierte am 25. August 1997 ein Montags-Fürbittegebet für Arbeitslose und allgemein Randständige in der Gesellschaft der Schweiz. Nebst einer brennenden Kerze, als Zeichen für Christus, dem Licht in jede so dunkle Lebenslage hinein, einem Gebetsbuch, in das die Fürbitten eingetragen wurden, stellte die  Fürbittergruppe jeweils eine farbige Glasscherbe mit dem jeweiligen Datum versehen auf den Taufstein in der Kirche. Damit wollten sie auf die Dünnheutigkeit und Zerbrechlichkeit von existenziell Bedrohten hinweisen und sie so in Erinnerung rufen.

Über die wöchentlichen Fürbitte-Treffen und die Jahre hinweg, kamen somit einige farbige Glasscherben zusammen. Daraus entstand die Idee, mit den farbenen Glasscherben, zusammengelegt im weissen Kreuz auf rotem Grund, könnte dem altgedienten Schweizerkreuz zu mehr Profil verhelfen. Denn dieses symbolisiert das Christentum mit Christus am Kreuz, was schon die alten Eidgenossen als gemeinsames Feldzeichen trugen und ihnen mit Gottes Hilfe Schutz und Frieden geben sollte. – Und daraus entstand das Kreuz in Form eines Gebetsfensters.

Wo sollte nun dieses Kreuz-Gebetsfenster einen würdigen Platz finden? Diese Frage bewegte das Fürbitter-Team und empfand, dass dafür die bevorstehende Expo.02 der richtige Ort sei. Nach etlichen Bemühungen gelang es dann, dass das Kreuz-Gebetsfenster am Buss- und Bettags-Gottesdienst auf der Arteplage in Murten am 15. September 2002 seinen Auftritt zur Ehre Gottes und im Gedenken an die Randständigen in der Schweiz hatte.

Wie kam es zum Expo.02 Kreuz auf dem Säntis?

Säntis-Schwebebahn AG lancierte in Zusammenarbeit mit Jacqueline Walcher-Schneider (ehemals Schneider), Wellbeing-Expertin, Diplomgewinnerin an Olympiaden und an Weltmeisterschaften sowie 14-fache Schweizer Meisterin im Wasserspringen, ab Herbst/Winter 2002 ein Wellbeing-Gästeprogramm auf dem Säntis und der Schwägalp. In dieser Zeit trat sie am 15. September 2002, dem Buss- und Bettag der Schweiz, als Stargast des Vereins Schweizer Kirchen (14 Kirchen & Organisationen) an der Expo.02 auf der Arteplage in Murten auf. Zu diesem Tag hatte die evangelische Kirche Zürich-Altstätten ein Glas-Gebetsfenster in Form eines Schweizer Kreuzes von 3 x 3 m geschaffen. Dieses setzte sich aus einzelnen Glasscherben mit  Fürbitten für soziale Randgruppen in der Schweiz über die Zeitdauer von 5 Jahren zusammen.  Mit Gottes Hilfe sollte zur  gelebten Solidarität mit ihnen aufgerufen werden.

Franz With, der damalige Geschäftspartner von Jacqueline Walcher-Schneider, bekam dabei den Gedanken, diesem Expo.02 Kreuz, dass am Buss- und Bettag an der Schweizer Landesausstellung war, die vom 15.5.-20.10.2002 dauerte, eine bleibende Stätte zu ermöglichen. Da eine Zusammenarbeit mit Säntis-Schwebebahn AG begonnen hatte, erfolgte der Vorschlag, dieses Expo.02 Kreuz auf den Säntisgipfel zu bringen. Denn Berggipfel-Kreuze sind bekanntlich weit verbreitet und ein solch spezielles, einzigartiges Kreuz auf dem Säntis zu haben, war etwas ganz Besonderes. Die Idee fand beim Verwaltungsrat von Säntis-Schwebebahn AG von Beginn weg grossen Anklang. So sorgten Jacqueline Walcher-Schneider und Franz With dafür, dass das Expo.02 Kreuz am 3. November 2002 auf den Säntisgipfel kommen durfte. Ein Geschenk an Säntis-Schwebebahn AG und ein Wahrzeichen zur Ehre Gottes für die Schweiz.

Auszug aus dem damaligen Gästeprospekt von Säntis Schwebebahn AG mit Jacqueline Walcher-Schneider.